Roland Barthes

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Roland Barthes, geboren am 12. 11. 1915 in Cherbourg. Nach dem Tod des Vaters 1916 im Ersten Weltkrieg zog er mit seiner Mutter Henriette zu den Großeltern nach Bayonne. Dort wuchs der Junge unter der Obhut dreier Frauen – Großmutter, Tante und Mutter (die als Buchbinderin arbeiten mußte) – auf. 1924 Umzug nach Paris, Besuch des Lycée Montaigne und später des renommierten Gymnasiums Louis-le-Grand. Stets prekäre finanzielle Situation der Familie. Frühe Begeisterung Barthes' für Literatur, Theater und Musik; umfangreiche Lektüren, erste literarische Versuche. Nach dem Abitur 1933 wurde die angestrebte Aufnahme in die Elite-Hochschule Ecole Normale Supérieure (ENS) durch eine Tuberkulose-Erkrankung im Mai 1934 unmöglich; zwischen 1934 und 1946 verbrachte er insgesamt fast acht Jahre in Sanatorien zuerst in den Pyrenäen, später in den französischen und Schweizer Alpen. Zwar konnte er zwischen 1935 und 1939 an der Sorbonne das Studium der klassischen Literatur aufnehmen, doch schien nun die ursprünglich angestrebte ENS-Karriere für immer unerreichbar. 1937 kurzer Studienaufenthalt in Ungarn, 1938 Reise nach Griechenland mit den Mitgliedern der ,Gruppe Antikes Theater’, die er an der Sorbonne mitbegründet hatte. 1939/40 Aushilfslehrer in Biarritz, 1940/41 pädagogische Aushilfstätigkeit an Pariser Gymnasien, Gesangsstunden bei Charles Panzéra, die er Ende 1941 wegen einer erneuten Tuberkulose-Erkrankung abbrechen ...